2. Oktober 2011 - Zum 125. Geburtstag mit der 38er ins Fuchstal:

Vorzeitig gratulieren soll man ja eigentlich nicht - aber ich denke, es wird der Bahnlinie von Landsberg nach Schongau kein Unglück bringen, wenn die Jubiläumsfeierlichkeiten (streng genommen) schon 124 Jahre und 320 Tage nach der Eröffnung des Planbetriebs auf der Gesamtstrecke am 16.11.1886 stattfinden.
Sei es, wie es ist: Zum Jubelfest kam jedenfalls die 38 1301 der ÖGEG zu Besuch, die einen Sonderzug von Augsburg nach Schongau und retour (nebst Zwischenfahrt zurück nach Kaufering) bespannte.
 
Geradezu "brutal idyillisch" fängt es auf der morgendlichen Hinfahrt bei Landsberg an; 38 1301 überquert Tender voraus die Autobahn A96.
"Reisen wie zu Omas Zeiten" könnte das Motto oberhalb der Bildmitte lauten. Unter der Brücke hindurch dröhnt derweil die moderne Variante des Wochenendverkehrs - "Reisen wie zu Enkels Zeiten"?
 
Zwischen Asch-Leeder und Denklingen blicken wir verklärt dem Zug hinterher ...
 
... um gleich darauf wieder in der Neuzeit anzukommen: In Denklingen wird der Zug mit einem kleinen Bahnhofsfest empfangen; Scharen von Menschen bestaunen das Ungetüm, dessen gediegenes, schwarz-rotes Kleid seinen Gegensatz in den farbenfroher Attraktionen für's junge Publikum findet.
 
Bei Kinsau gelang die letzte Aufnahme der Hinfahrt, unsere Weiterfahrt nach Schongau wurde erst einmal durch stop-and-go-Verkehr auf der B17 gebremst.
 
Der Zwischenfahrt nach Landsberg lauerten wir am Hohenfurcher Berg auf - auch wenn es hier nicht so scheinen mag, so verlangte die Steigung der alten P8 doch einiges ab; nur langsam stampfte das Dampfross bergan, auch ein kurzes Schleudern war zu hören.

Von einer weiteren Verfolgung der Fahrt sahen wir ab; der mittägliche Sonnenstand ließ an der ziemlich genau nach Norden führenden Strecke nicht auf gute Fotobedingungen hoffen.
 
Nach dem Mittagessen vertrieben wir uns die Zeit östliche von Peiting. Gerade verlässt ein LINT der Bayerischen Regiobahn den Bahnhof Peiting-Ost. Er wird in Peißenberg den Gegenzug kreuzen, dem ...
 
... wir wiederum im Wald bei Hohenpeißenberg auflauerten!
 
Rechtzeitig zur Rückfahrt galt es, wieder für den Dampfzug Position zu beziehen: Nahe des Schongauer Krankenhauses kämpft sich 38 1301 die Steigung empor, bestaunt von Eisenbahnfans und Passanten.

Erwähnen möchte ich bei dieser Gelegenheit auch die zwar nicht stilechte, aber erfreulich dezente Wagengarnitur, die sich sehr positiv von dem bunten Sammelsurium abhebt, welches man oft bei derartigen Sondenfahrten vorgesetzt bekommt.
 
Bei Kinsau grüßt der Hohe Peißenberg herüber; die dahinter liegenden Bayerischen Alpen sieht man wegen des dunstigen Wetters leider kaum.
 
Zwischen Denklingen und Asch-Leeder verhilft ein bereits gerodetes Maisfeld zu einem ansprechenden Vordergrund, ...
 
... während bei Unterdießen nur ein spontanes Abtauchen in den Wald half, dem Bild etwas Tiefe zu geben.
 
Hinter Landsberg hat die Bahn dann die letzten Hügel hinter sich gelassen; fortan geht es übers platte Lechfeld weiter nach Augsburg. Nachdem die Lechfeldbahn zwischen Augsburg und Landsberg auch planmäßig im Personenverkehr befahren wird, muss sich der Sonderzug dem Regio-Stundentakt unterordnen. So rollt nördlich von Kaufering zunächst 642 585 an den Fotografen vorbei.
 
Sobald der Nahverkehr Lagerlechfeld erreicht hat, geht es auch für den Dampfzug weiter.
 
Kurz vor Sonnenuntergang rollt das gute Stück schließlich - ohne große Kraftentfaltung - bei Inningen an uns vorbei.