4. Dezember 2010 - Schnee in Stadt und Land:

Der Monat Dezember 2010 wird wohl als besonders schneereich in die Annalen eingehen. Sogar zu weißen Weihnachten - flächendeckend in ganz Deutschland - sollte es am Ende reichen!
Am Monatsanfang war auf derart winterliche Verhältnisse natürlich nur zu hoffen, wissen konnte man es noch nicht ... dennoch freute ich mich, ein paar samstägliche Schneebilder anfertigen zu können.
 
Ordentlich verschneit - wenn auch ohne die erhoffte Sonne - zeigt sich der Einschnitt nördlich von Schrobenhausen auf der Paartalbahn. BRB VT 216 hat sich ein weißes Kinnbärtchen zugelegt und rollt auf schneegedämpft leisen Sohlen gen Augsburg.
 
Nur kurz ist die Wartezeit - und schon kommt der Gegenzug in Form des BRB VT 215 herangedieselt.
 
Zwischen Dasing und Obergrießbach rollt ein unerkannt gebliebener LINT nordwärts. Die zwei Minuten Verspätung, die der Zug aus Augsburg mitbringt, wirken sich dabei zu Ungunsten des Fotografen aus: Der zunächst fast schon dramatisch wirkende Himmel ist innerhalb kürzester Zeit einer weitgehend eintönig grauen Hochnebeldecke gewichen.
 
Nachdem meine Frau am Nachmittag einen Termin in der Münchner Gegend hatte, entschloss ich mich, dem Münchner Hauptbahnhof zur blauen Stunde einen Besuch abzustatten.
Mit dem deutlich verspäteten "Prager" rollt die 183 003 von Arriva in die Bahnhofshalle ein.
 
Während 111 186 gerade auf Gleis 26 angekommen ist, wird es für 111 207 in wenigen Augenblicken auf die Reise gehen: Passau heißt auf dieser Fahrt das Ziel.
 
Inzwischen wurde die Garnitur des Alex abgezogen - 183 003 rollt leise summend ins Bahnhofsvorfeld. Sie wird sich, nachdem die Wagen wieder zurückgedrückt wurden, ans andere Ende des von ihr gebrachten Zuges setzen, um ihn wieder nach Regensburg zu bringen.
 
In der weihnachtlich geschmückten Bahnhofshalle hat zwischenzeitlich der Eurocity nach Zürich Aufstellung genommen. 218 416 und eine Artgenossin werden ihn durchs Allgäu bis nach Lindau ziehen, ab wo eine Ellok der Schweizerischen Bundesbahnen die Traktion übernehmen wird.
 
Während der Anfertigung der vorstehenden Aufnahmen zeichnet sich auf der anderen Seite der Haupthalle Interessantes ab: ES64P-001, einstmals bekannt als 127 001 ("the one and only Eurosprinter"), ist mit einem Packwagen im Schlepp angekommen und hat vor der Haupthalle Aufstellung genommen!
Als überaus erfreulich erweist sich der Umstand, dass noch die Wasservorräte des Wagens aufzufüllen sind - so bleibt die fotogene Fuhre nämlich lange genug stehen, um in einem Zeitfenster von knapp 10 Minuten, in dem das Nachbargleis unbelegt ist, einige Aufnahmen anzufertigen.

Übrigens: Der Urahn der Eurosprinter-Familie aus dem Hause Siemens verdient seine Brötchen mittlerweile bei der Railadventure GmbH, wo zahlungskräftige Schienenabenteurer für schlappe 3.699 EUR eine Rundfahrt aus der Lokführerperspektive erleben können!
 

Zu guter Letzt gibt sich auch der neueste Sonderling auf bayerischen Gleisen die Ehre: Darf ich vorstellen? "Maxl", alias 111 017, die Werbelok für das "Bahnland Bayern"! Aus Innsbruck kommend läßt sich Maxl auf Gleis 28 ablichten - dort ist es um diese Tageszeit allerdings fast schon so dunkel, wie in einem Negerpopo ...