10. Oktober 2010 - 7:30 Stunden Sonne - aber nur über dem Nebel:

Die Wettervorhersage war durchaus optimistisch - Frühnebel, dann aber 7:30 Stunden Sonne waren für Garmisch-Partenkirchen prognostiziert. Angesichts solcher Aussichten machte es uns nichts aus, das von Früh an sonnige Augsburg zu verlassen und auf dem Lechfeld erst mal in den Nebel abzutauchen, standen doch viele herbstliche Sonnenfotos von der Bayerischen Zugspitzbahn auf dem Wunschzettel!
Etwas irritiert waren wir dann aber doch, als wir auch in Ettal keinen Ansatz von blauem Himmel erspähen konnten und auch Garmisch nur unter einer dicken Hochnebeldecke vorfanden. Selbst am Eibsee war nur weiße Suppe!

So oder so, wir waren vor Ort, also wurde auch die Kamera ausgepackt. Und letztlich bin ich mit den entstandenen Nebelfotos auch sehr zufrieden. Vielleicht war es ganz gut, dass uns das Wetterorakel irreführte - mal ehrlich, wäre man überhaupt aufgebrochen, wenn man gewusst hätte, dass man nur im Nebel herumstochert? Sicher nicht; die nachfolgenden Fotos wären nie entstanden!
 

Kaum mehr als 100 Meter reicht die Sicht unterhalb von Eibsee, als Neubautriebwagen 14 als erster talfahrender Zug des Tages am Einfahrsignal bergab rollt.
 
Der bergfahrende Gegenzug, gut besetzt mit sonnenhungrigen Gipfelstürmern, besteht aus den 1987 von SLM gelieferten Triebwagen 10 und 11. Er hat etwa die Hälfte des Anstiegs von Grainau zum Eibsee hinter sich gebracht.
 
Als - rund 45 Minuten später - die Triebwagen 12 und 16 ins Tal rollen, hat sich die Sicht deutlich verschlechtert. Dennoch sieht man gut, wie weit die Wagenkästen in der Kurve überhängen: "Vorsicht, Wagen schert aus!". ;-)
 
Auch der Gegenzug wird wieder aus zwei Neubautriebwagen gebildet - Triebzug 14 wurde bereits auf der Talfahrt in Grainau durch Nr. 15 verstärkt, um den in Garmisch wartenden Fahrgästen genug Platz zu bieten. Nun erklimmt er zum zweiten Mal an diesem Tag die Zugspitze.
Interessantes Detail am Rande: Die vier im Jahre 2006 gelieferten Doppeltriebwagen tragen die Nummern 12, 14, 15 und 16. Die Fahrzeugnummer 13 wurde nicht vergeben ...
 
Bei einem Besuch am Bahnhof in Obergrainau entdeckten wir zu unserer Freude den abfahrbereiten Tw 5 aus dem Jahre 1978. Nachdem das Signal bereits grün zeigte, kam nur die Wiese oberhalb des Depots als Standpunkt in Frage. Kurz nach Einnahme des Fotostandpunkts surrt die Fuhre ohne Fahrgäste vorbei; dies und die Zeitlage im Zwischentakt lassen vermuten, dass es eine Reisegruppe abzuholen gilt!
 
Im nächsten regulären Takt kommen Tw 11 und 10 wieder von Zugspitzplatt herab. Neben dem Triebwagen ist das Signal eines Zwischenblocks zu erkennen. Eine technische Zugsicherung wurde bei der Zugspitzbahn erst nach einem schweren Zugunglück im Jahre 2000 installiert, zuvor wurden alle Züge ausschließlich im Zugleitbetrieb geführt.
 
Obergrainau samt Kirche bildet einen adäquaten Hintergrund für die Triebwagen 16 und 12, die bei ihrer Bergfahrt das Weidevieh doch etwas irritieren.
 
Mit einem letzten Bild von Tw 10 und 11 unterhalb von Grainau verlassen wir die Bayerische Zugspitzbahn, die sich bei Eibsee noch immer in dichten Nebel hüllt. Wir wollen diesen Tag schließlich nicht beschließen, ohne doch noch ein paar Sonnenstrahlen abbekommen zu haben!
Der höhergelegene Teil des Außerfern ist an Nebeltagen immer ein relativ sicheres Ziel, wenn man auf Sonne aus ist! So lichete sich auch an diesem Tag am Ortsrand von Ehrwald der Nebel und offenbarte einen strahlend blauen Himmel und ebenso strahlenden Sonnenschein!
Natürlich völlig zufällig passte unsere Ankunft fast perfekt zur Fahrzeit der Regionalbahn nach Reutte. 425 626 erreicht Lermoos ...
 
... und verläßt es nach kurzem Halt gleich wieder. Im Hintergrund grüßt das Zugspitzmassiv - obwohl wir uns schon den ganzen Tag zu dessen Füßen herumtreiben, sehen wir es hier zum ersten Mal!

Der Plan, diesen Zug zu verfolgen, relativierte sich bereits am Ortsende von Lermoos: Stau! Eine halbe Stunde standen wir allein bis Bichlbach; die Fortsetzung des Staus, der fast bis Reutte reichen sollte, wollten wir uns aber ersparen - und so ging es über Namlos- und Gaichtpass weiter ...
 

... nicht ohne im Tannheimer Tal den nächsten Stau zu finden. Immerhin reichte es noch für ein Foto des 628 241 bei Haslach - dass ich über das Erscheinen eines 628 statt des erwarteten 642er-Zäpfchens durchaus erfreut war, brauchen wir wohl nicht gesondert erwähnen! ;-)