24. September 2010 - Durch Harz und Thüringer Wald nach Hause:

Der letzte Urlaubstag ist angebrochen! Von Goslar aus geht es durch den Harz in Richtung Heimat. Leider verlässt uns das gute Wetter schon wieder, bereits am Morgen ziehen dichte Wolken heran. Auf der Fahrt über Wernigerode, Drei Annen Hohne und Rübeland entstehen deshalb keine zeigenswerten Bilder.
 
In Stiege entschließen wir uns, eine Pause einzulegen, sind doch in absehbarer Zeit zwei Züge zu erwarten. HSB 187 019 erreicht von Hasselfelde kommend den Abzweigbahnhof. Er wird, sobald der Gegenzug aus Quedlinburg eingetroffen ist, genau dorthin weiterfahren.
 
Und da kommt er auch schon! 99 5906 schnauft mit drei Wagen heran. Sie wird nach kurzem Halt die nördlich der Bahnhofs gelegene Kehrschleife durchfahren, um dann auf die ganz rechts im Bild erkennbare Verbindungsstrecke nach Eisfelder Talmühle abbiegen.

Den Versuch, Aufnahmen von diesem "Wendemanöver" anzufertigen, treten wir gar nicht erst an: Kurz nach dem Eintreffen des Triebwagens aus Hasselfelde fiel auch eine Horde von acht Hobbykollegen aus der tschechischen Republik im Bahnhof Stiege ein, die sowohl mir, als sich selbst kreuz und quer durchs Bild liefen. Statt uns groß darüber zu ärgern, ziehen wir es vor, uns das Spektakel in Ruhe anzusehen, bevor es - wetterbedingt ohne fotografische Ergebnisse - über Nordhausen und an Erfurt vorbei weiter in Richtung Süden geht.
 

Am frühen Nachmittag erreichten wir schließlich die Höhen des Thüringer Waldes. Neben einem stetig (und ziemlich kalt) blasenden Wind fanden wir dort auch die Oberweißbacher Bergbahn vor, bei der wir uns vor allen für die Adhäsionsstrecke Zwischen Lichtenhain Bergbahn und Cursdorf interessierten.
Alle folgenden Aufnahmen zeigen das Gespann aus 479 203 (aufgebügelt) und 479 201 (geschleppt). Nach Überprüfung im Bahnhof Lichtenhain, wann denn der nächste Zug zu erwarten war (Ergebnis: jetzt!!!), entstand die erste Aufnahme ein paar hundert Meter südlich.
 
Auch die Rückfahrt von Cursdorf nach Lichtenhain Bergbahn absolvierte das Züglein noch ohne Sonne. Doch der Blick nach Westen ließ hoffen: Dort war ein größerer Kleks blauen Himmels auszumachen!
Hoffnungsvoll wurde nördlich von Oberweißbach Stellung bezogen und tatsächlich war uns für die nächste Fahrt schon etwas Sonne vergönnt!
 
Einige Meter weiter wird eine S-Kurve durchfahren.
 
Hier das ganze nochmals im Überblick. Ein Klick auf das Bild öffnet das Panorama in einem eigenen Fenster (zum Vergrößern und Scrollen).
 
Einge Zeit später wird Lichtenhain wieder erreicht.
 
Der nördliche Endpunkt der kurzen Bahnlinie ist gleichzeitig die Bergstation der eigentlichen Bergbahn, die als Standseilbahn ausgeführt ist. Soweit ein Abtransport der Eisenbahnfahrzeuge erforderlich ist, erfolgt dieser ebenfalls mit der Bergbahn, die über eine (im Vordergrund sichtbare) Drehscheibe erreicht wird. Ziemlich einmalig dürfte dabei der Umstand sein, dass fahrplanmäßige Personenzüge über eine Schiebebühne geführt werden!
 
Wir haben uns zwischenzeitlich wieder an das andere Streckenende begeben, wo die beiden Triebwagen nach kurzem Aufenthalt Cursdorf in einer weiten Kurve wieder verlassen ...
 
... und im Wald verschwinden, der zaghaft erste Ansätze von Herbstfärbung zeigt.
 
Für den Eisenbahnfotografen recht vorteilhaft ist, dass die nur 2,6 Kilometer lange Bahnlinie im 30-Minuten-Takt befahren wird. So muss man nie lange warten, bis der nächste Zug vor die Linse rollt! An genau derselben Stelle wie im vorangegangenen Bild, aber von höherer Warte aus betrachtet, kommen 479 203 und 479 201 wieder aus dem Wald gerollt.
 
Gleich ist Cursdorf erreicht - und für uns ist es Zeit, die weitere Heimreise anzutreten.