22. September 2010 - Von Hansestadt zu Hansestadt:

Am Mittwoch war es wieder an der Zeit, Hamburg zu verlassen - allerdings war die Tagesetappe überschaubar; nur ein kleiner Sprung nach Bremen (ebenfalls Hansestadt, ebenfalls Stadtstaat) stand auf dem Reiseplan. Am Morgen ließen wir es gemütlich angehen, waren die vorangegangenen Tage doch eher spät beschlossen worden. Und auch die Ankunft in Bremen war zu "ziviler" Zeit geplant, schon um ausreichend Zeit mit unseren Gastgebern verbringen zu können.
Trotz allem standen für knapp 100 km Luftlinie rund sechs Stunden zur Verfügung - wie geschaffen, sich einmal den Personenverkehr der EVB zwischen Buxtehude und Bremerhaven zu besehen!
 
Begonnen haben wir die Streckenbesichtigung mit einer kurzen Visite am Bahnhof Buxtehude, der allerdings schnell als völlig unfotogen qualifiziert und deshalb ohne Foto wieder verlassen wurde. Wesentlich besser gefiel es uns westlich des Haltepunkts Ruschwedel, wo die Eisenbahn aus einem veritablen Baumtunnel auftaucht - im konkreten Fall repräsentiert durch einen in flottem Pink gehaltenen 628.4 der EVB.
 
Für den zurückkehrenden Triebwagen suchten fanden wir bei Klein Aspe ein Motiv, das in beiden Richtungen ansprechend umgesetzt werden konnte ...
 
... und auch wurde!
 
Östlich des Bahnhofs Hesedorf treffen sich die Strecken von Buxtehude und von Stade, um gemeinsam weiter nach Bremervörde zu führen. Bis zur Übernahme durch die EVB im Jahre 1991 stand die Bahnlinie Bremerhaven - Bremervörde - Stade im Eigentum der Deutschen Bundesbahn. Nachdem die EVB (mit vollem Namen die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser) 1993 mit der Buxtehude-Harsefelder Eisenbahn fusionierte, wurde der Reisezugverkehr nicht mehr nach Stade, sondern nach Buxtehude geführt.
Die ersten Meter der "neuen" Streckenführung hat EVB 151 hier gerade hinter sich gelassen; im Hintergrund sind noch die beiden Einfahrsignale von Hesedorf zu sehen.
 
Bremervörde ist Betriebsmittelpunkt der Strecke, auch das Betriebswerk der EVB befindet sich hier. Alle Zugfahrten werden hier gebrochen, durchgehende Züge gibt es - jedenfalls ohne Wechsel der Zugnummer - nicht.
Während ein EVB-"Pinky" darauf wartet, wieder nach Buxtehude aufzubrechen, steht ein weiterer Artgenosse im Betriebswerk abgestellt.
 
Westlich von Bremervörde ist der Verkehr weniger dicht, als im Ostteil der Strecke, der schon den Agglomerationsverkehr Hamburgs bedient. Und auch motivlich tut man sich hier nicht ganz leicht, wird die Bahnlinie doch zum erheblichen Teil von Bäumen und Sträuchern gesäumt.
Gerade noch rechtzeitig konnten wir bei Frelsdorf ein Motiv für ein westwärts fahrendes LINT-Pärchen, das aus VT 107 und VT 108 gebildet war, finden.
 
Das letzte Eisenbahnfoto des Tages entstand schließlich in unmittelbarer Nähe des Haltepunkts Sellstedt - mit VT 103 gab sich ein weiterer LINT-Triebwagen die Ehre.

Im weiteren Tagesverlauf sollten Eisenbahnen dann allenfalls als zeitweiliges Gesprächsthema ihren Platz finden; um so mehr werden wir den netten Abend in Bremen in guter Erinnerung behalten!