11. April 2010 - Ein Vormittag am Ritten:
Mal ehrlich - standesgemäßer, als mit einem Besuch bei der Rittnerbahn, kann ein Südtirolurlaub doch kaum beginnen, oder? Jedenfalls zog es uns am Sonntag nach (wie immer) leckerem und reichlichem Frühstück auf das oberhalb von Bozen liegende Hochplateau! Zur Abwechslung bedienten wir uns dabei einmal der neuen Seilbahn, einer ersten Dreiseil-Umlaufbahn, deren acht Gondeln tagsüber im 4-Minuten-Takt bergan schweben.
12 Minuten nach dem Beginn der Fahrt ist Oberbozen erreicht, wo kurz darauf der altehrwürdige Triebwagen der Rittnerbahn ankommt. Es ist der "Alioth", welcher im Jahre 1910 für die Lokalbahn Dermulo-Fondo-Mendel gebaut wurde und erst nach deren Einstellung im Jahre 1934 zur Rittnerbahn kam.
Nebenan steht schon einer der Neuzugänge der Rittnerbahn bereit: Zwei Pendelzugskompositionen der Trogenerbahn wurden altbrauchbar erworben. Deren erste, hier zu sehen, soll am 1. Mai in den Planbetrieb gehen, die zweite nach erfolgter Aufarbeitung folgen. Die Einsätze der urigen Holztriebwagen dürften dann stark zurückgehen ...
 
Wir haben uns zwischenzeitlich zu Fuss auf den Weg gemacht, um Alioth auf seiner Fahrt nach Klobenstein aufzulauern. Obwohl die Wendezeit nicht allzu lang ist, schaffen wir es bis zum Pappelmotiv nahe des Bedarfshalts Linzbach, freilich ohne den Versuch zu unternehmen, die hohen Bäume ganz ins Bild zu bekommen.
 
Ab 10:10 Uhr verkehren die Züge der Rittnerbahn dann im Halbstundentakt, was die Fotoausbeute gegenüber dem in früheren Jahren herrschenden Stundentakt spürbar steigert. Den zweiten Umlauf übernimmt heute der schon seit seiner Indienststellung auf der Rittnerbahn heimische Vierachser, der hier kurz hinter Wolfsgruben vorbeisurrt.
 
Nach erfolgter Zugkreuzung in Lichtenstern passiert Alioth den Haltepunkt Wolfsgruben. Übrigens werden akutell alle Haltepunkte, auch die Bedarfshalte, mit 50 Meter langen Betonbahnsteigen ausgestattet, die ein sicheres Besteigen der neu erworbenen Pendelzüge ermöglichen sollen. Sicher, gut, das mag ja sein ... aber schön? Ganz sicher nicht!
 
Die Wendezeit in Oberbozen wurde für einen Triebwagentausch genutzt - nun übernimmt der END den zweiten Umlauf, Alioth hat für heute Feierabend. Ursprünglich bei der Strassenbahn Esslingen-Nellingen-Denkendorf zuhause, rollt der Triebwagen nun auf Wolfsgruben zu ...
 
... um kurz darauf - nach einem kurzen Sprint des Fotografen - ein zweites Mal abgelichtet zu werden.
 
Wenige Meter weiter kommt der Vierachser aus Klobenstein zurück.
 
Neu ausgebaut wurde der Kreuzungsbahnhof Lichtenstern. Nachdem die Lust, die neuen Betonbahnsteige abzulichten, gering war, wurde ein Fotostandpunkt im Wald gewählt. Ist doch länger als man denkt, so eine Strassenbahn ...
 
Eine knappe halbe Stunde später und rund 500 Meter weiter biegt der Vierachser bei Rappersbühl um die Kurve, ...
 
... während kurz darauf der END den Haltepunkt passiert.
 
Nahe des Bedarfshalts Ebenhofer gelingt es schließlich, den END am "Sella-Blick" abzubilden. Es ist das letzte Rittnerbahnfoto für heute. Wegen massiv hereindrückender Quellwolken sind wir im Anschluss nach Klobenstein gewandert und mit dem Vierachser und der Seilbahn zurück nach Bozen gefahren.